Trends bei Keynote-Reden
Im ersten Teil unserer kleinen Serie zum Thema „Keynote-Speaking“ haben wir gesehen, dass die Entwicklungen und Veränderungen bei den Keynote-Reden mit einem hohen Prozentsatz mit den Anforderungen und Prognosen der Veranstalter übereinstimmen. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass sich die Trends, die angewandten Techniken und Tools sowie der Inhalt der Keynotes zum Teil gegenseitig in „die Quere kommen“ – vor allem in Bezug auf den zeitlichen Einsatz der Speaker und deren erweiterte Einbindung in die gesamte Veranstaltung.
Die hauptsächlichen Forderungen und Entwicklungen – die Tendenz oder der Trend – bei Keynote-Reden gehen in Zukunft in folgende Richtungen:
Klarheit von Ideen – Engagement und Interaktion
Die Klarheit der Idee, der Fokus auf das Kernthema und die Interaktion mit dem Publikum werden auch in Zukunft das Hauptthema und die hauptsächliche Herausforderung an Keynote-Speaker und ihre Vorträge sein.
Klarheit der Idee
Kristallklar mit Inhalt: Heute reicht es nicht mehr aus, wenn ein Keynote-Speaker ein klassischer Motivationsredner ist. Die Anforderungen an eine kristallklare Herausarbeitung einer relevanten, veranstaltungsbezogenen Idee bzw. eines Themas ist nach wie vor von hoher Relevanz; zunehmend wird es aber auch immer wichtiger, dieses Thema nicht mehr nur „ex cathedra“ von der Bühne aus zu beleuchten, sondern die Teilnehmer in die Diskussion mit einzubinden.
Zunehmend wird es deshalb zur Hauptaufgabe des Keynote-Speakers, die Kernidee so zu formulieren und zu präsentieren, dass die Teilnehmer im Rahmen der Veranstaltung nicht nur die Idee als solche verstehen, sondern zusätzliches Wissen, Informationen und Anregungen erhalten, um den Kerngedanken gemeinsam im Rahmen der Veranstaltung weiter zu entwickeln.
Engagement: Vom Speaker zum Partner
Ursprünglich stand der Keynote-Speaker alleine auf der Bühne und vermittelte sein Wissen und seine Aussagen unidirektional in Richtung Publikum, dessen einzige Aufgabe es war, aufmerksam zuzuhören.
Die Anspruchs- und Erwartungshaltung der Teilnehmer (und auch der Organisatoren) hat sich in den letzten Jahren aber grundlegend gewandelt. Neben der motivierenden Präsentation einer Keynote-Rede kommt heute dem Aufbau einer Beziehung zwischen Speaker und Publikum eine immer wichtigere Bedeutung zu. Das Publikum will mit einbezogen werden und das bedingt ein erweitertes Engagement des Keynote-Speakers. Dessen Persönlichkeit und Charisma ist dabei weiterhin von entscheidender Bedeutung, denn nach aktuellen Untersuchungen besuchen rund drei Viertel aller Teilnehmer einen Keynote-Speech zuallererst aufgrund der Reputation des Sprechers.
Unabhängig vom Ruf des Speakers, haben Teilnehmer heute den Anspruch, Teil der Präsentation zu sein. Sie möchten ihre Ideen, Kommentare und Reaktionen bereits während oder zumindest unmittelbar nach den Keynote-Reden mit anderen teilen können.
Führungskräfte und Organisatoren ihrerseits haben zunehmend das Bedürfnis, mehr Zeit mit dem Keynote-Speaker zu verbringen und ihn in das Gesamtprogramm einer Veranstaltung einzubinden um so von seinem Ruf, seinen Kenntnissen und seiner Motivationsfähigkeit zu profitieren – die Zeiten, in denen ein Redner einfach auftauchen, seine Rede halten und wieder gehen konnte, sind endgültig vorbei.
Diese Anforderungen führen dazu, dass das Anforderungsprofil an Keynote-Speaker immer vielfältiger wird: die Fähigkeit, mit einem Publikum zu interagieren, die Kompetenz und den Willen die aktuellen Online-Tools und sozialen Netzwerke in eine Präsentation einzubinden und zu nutzen wird immer wichtiger und stellt wohl in Kürze eine der Grundanforderungen an einen Sprecher dar.
Take-Aways und Know-Hows als Mehrwert
Sowohl die Konferenz-Veranstalter als auch die Teilnehmer haben gemeinsame Interessen: neue und mehr Erkenntnisse. Diese ist natürlich keine vollkommen neue Entwicklung, neu hingegen ist, dass diese Erkenntnisse immer kurzfristiger zur Verfügung stehen sollten. Immer mehr und auch immer schneller verstärken sich die Wünsche und Forderungen, aus einem Kongress, aus einer Veranstaltung sofort und unmittelbar konkret umsetzbare Erkenntnisse mit nach Hause zu nehmen.
Diese „Take-Away“-Erwartungshaltung fordert Keynote-Speaker zusätzlich: Sowohl der Inhalt als auch die Form der Vorträge, insbesondere aber die Aufarbeitung und die Vermittlung relevanter Erkenntnisse und umsetzbarer Ideen und Vorschläge wird sich zunehmen dahingehend verändern müssen, als zumindest grundlegende Tipps, Hinweise und Erkenntnisse unmittelbar und nachvollziehbar an die Teilnehmer übermittelt werden müssen.
Kurz und prägnant – die Quintessenz von Keynote-Reden
Kurze, prägnante und inhaltsdichte Keynote-Reden werden zunehmend emotionsgeladene, „nur“ motivierende Präsentationen ablösen. Geschuldet ist diese Entwicklung dem allgemeinen Trend zu immer kürzeren „Informationshappen“ wie wir sie aus den Medien und vor allem auch den sozialen Netzwerken kennen.
Die Aufmerksamkeitsdauer von Zuhörern sinkt, wer nicht innerhalb kürzester Zeit Informationen erhält, die er als relevant und Ziel führend erkennt, schaltet ab, verliert an Aufmerksamkeit und Interesse und bewertet entsprechend die Veranstaltung (und insbesondere die Keynote-Rede) als nicht besonders gut. Für die Redner bedeutet diese Entwicklung eine enorme rhetorische Herausforderung, müssen sie doch in der Lage sein, innerhalb deutlich kürzerer Zeit als früher einen Spannungsbogen aufzubauen und abzuschließen und daraus auch noch nutzbare und relevante Erkenntnisse zu destillieren und zu vermitteln.
Fazit
Die neuen und sich zunehmend noch verstärkenden Anforderungen an eine Keynote-Rede kann man deshalb in folgenden Punkten zusammenfassen:
- Starker und konkreter Themenbezug
- Kurze und prägnant formulierte Inhalte
- Schnell umsetzbare und anwendbare Erkenntnisse kommunizieren
- Interaktion mit dem Publikum
- Präsenz des Sprechers über die eigentliche Rede hinaus
Gerne möchten wir Sie einladen, in einem persönlichen Beratungsgespräch tiefer in die Zukunft des Meeting-Designs einzutauchen und gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Team herauszufinden, welche Trends und Storytelling-Strategien und Keynote-Speakers für Sie und Ihr Unternehmen in Zukunft relevant sein werden!
Den letzten Teil zu diesem Beitrag können Sie hier weiterlesen.
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